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Wenn der CO2-Ausstoß von Lkws auf einmal egal wäre …

Was wäre, wenn der Treibhausgas-Ausstoß von Lkws und Transportfahrzeugen auf einmal irrelevant wäre? Wenn die EU-Kommission von ihrem Vorhaben, Emissionen der Nutzfahrzeugindustrie bis 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent verpflichtend zu senken, auf einmal ablassen würde?

Merkwürdige Fragen, oder? Das wird bestimmt nicht passieren, eher werden die Ziele noch verschärft, denkt man sich jetzt sicherlich. Dafür müsste schon irgendwer einen „Staubsauger“ erfinden, der das CO2 einfach aus der Atmosphäre zieht. Und das klingt irgendwie nach „Mel Brooks’ Spaceballs“, dieser 80er-Jahre Science-Fiction-Komödie. Hier plant ein finsterer Welten-Herrscher, die Luft des Planeten Druidia abzusaugen, um einer vorherrschende Sauerstoffknappheit entgegenzuwirken. Aber das Leben ist nun mal kein Hollywood-Film …

Lkw (c) Pixabay - Ausschnitt
Emissionen durch Lkws: Wenn man das CO2 einfach wegsaugen könnte … (c) Pixabay

Von Schwämmen und fröhlichen Pflanzen

Aber Moment. Seit geraumer Zeit liest man immer mal wieder was von Climeworks, einem Unternehmen aus der Schweiz, das mit speziellen Ventilator-Modulen Umgebungsluft ansaugt und das darin enthaltende Kohlenstoffdioxid mittels Zellulose-Filter herauszieht. Die Filter werden wie eine Art Schwamm beschrieben, an dessen Poren sich die CO2-Moleküle anlagern. Ist der „Schwamm“ irgendwann gesättigt – man spricht von drei Stunden –, stoppen die Ventilatoren. Wie das Verfahren genau abläuft, bleibt ein Firmengeheimnis.

Freigesetzt wird das Gas dann wieder mittels Erhitzung und eines Vakuums. Schließlich wird das CO2 in ein angrenzendes Gewächshaus geleitet. Und die Pflanzen freuen sich. „Das ist ein Zyklus von Sättigung und Regeneration“, wie Jan Wurzbacher, einer der beiden Climeworks-Gründer, gegenüber dem Magazin Stern erklärte.

900 Tonnen Kohlenstoffdioxid filtert die Anlage im schweizerischen Hinwil. Die Anlage steht übrigens auf dem Dach einer Müllverbrennungsanlage, da sehr viel Wärmeenergie für dieses Verfahren benötigt wird.

Investorenmagnet

Zahlreiche Privatinvestoren und die Züricher Kantonalbank sind von Climeworks schon mal überzeugt: Über 43 Millionen Euro an Fördermitteln sind derzeit zugesagt. Man will damit zeitnah eine Serienproduktion der Module umsetzen. Vor rund einem Jahr wurde bereits die erste Anlage außerhalb der Schweiz gestartet: in Island.

Der Haken: Es gibt einfach viel zu viel CO2

Brauchen wir uns also, wie eingangs fantasiert, keine Sorgen mehr um CO2-Emissionen zu machen? Tja, leider doch. Denn eine Anlage ist „lediglich“ imstande, 900 Tonnen des Klimagases aus der Atmosphäre zu saugen. Pro Jahr. Zum Vergleich: Weltweit werden jedes Jahr – anthropogen respektive menschlich verursacht – rund 30 Milliarden Tonnen an Kohlenstoffdioxid ausgestoßen.

CO2, das auf natürlichem Wege entsteht, muss man hier nicht berücksichtigen, da dieses zum Beispiel für Photosynthese benötigt wird und sich daher nicht belastend auswirkt.

Wir können ja mal rechnen: 30.000.000.000 geteilt durch 900 … ergibt 33.333.333. Man bräuchte also rund 33 Millionen dieser Anlagen, um das vom Menschen produzierte CO2 zu neutralisieren. Und 33 Millionen Müllverbrennungsanlagen (oder zumindest ähnlich starke Energielieferanten). Und 33 Millionen Gewächshäuser – mit entsprechender Bepflanzung. Hm …

Die Zielsetzung

Nicht verwunderlich, dass das Ziel von Climeworks aktuell nicht ist, 100 Prozent, sondern 1 Prozent der globalen CO2-Emissionen herauszufiltern. Man hat sich 2025 als Deadline gesetzt. Und auch das scheint angesichts der Relation sehr sportlich zu sein. Man kann den Schweizern nur die Daumen drücken. In jedem Fall bleibt es spannend – in sieben Jahren wissen wir mehr. Bis dahin will ja auch, koinzident, die EU-Kommission ihre Vorgaben umgesetzt sehen.

Vielleicht – mithilfe des technischen Fortschritts und dank großer Erfindervisionen – folgt das Leben ja irgendwann doch den Regeln und der Logik eines Hollywood-Film …

Bis dahin helfen wir Ihnen, den CO2-Verbrauch Ihrer Transporte zu bilanzieren und zu reduzieren. Denn auch das gehört zu unseren Leistungen.

Über uns

Die HDS International Group verbessert seit über 13 Jahren die logistischen Prozesse ihrer Kunden, senkt Transportkosten und Emissionen. Über 1.000 Projekte haben wir erfolgreich begleitet. Wir verhandeln jährlich mehr als eine Milliarde Euro Frachtaufkommen und sind in den Bereichen der Rechnungsprüfung und Transparenzschaffung Marktführer in Europa. Über 100 mehrsprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit langjähriger logistischer Expertise bilden unser Kapital.

Milena Sand

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