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Lost in transportation – unklare Pläne verunsichern die Logistikbranche

Was haben CO2-Grenzwerte, Dieselfahrverbote, die Vorschläge zu Lenk- und Ruhezeiten, die Marktanteil-Verdoppelungswünsche europäischer Güterbahnen und der Brexit gemeinsam?

Lange Frage, kurze Antwort: Unklarheit. Vor allem darüber, wie diese Pläne umzusetzen sind. Denn bisher passt hier nur wenig zusammen. Aber schauen wir uns die Fälle doch mal kurz an …

CO2-Grenzwerte

Bei der anvisierten verpflichtenden Verringerung der CO2-Grenzwerte bei neuen Lkws, wie es die EU-Kommission vorgeschlagen hat, ist das Zeitfenster arg klein. Insbesondere bei den langen Entwicklungszyklen neuer Lkw-Modelle. Und war das Ziel, den Treibhausgasausstoß von neuen Lastkraftwagen bis 2030 um 30 Prozent zu reduzieren, schon sehr ambitioniert, ist es jetzt – nachdem weitere fünf Prozent draufgepackt werden sollen – noch schwieriger geworden.

Und ein Umrüsten auf E-Transporter kommt für viele Unternehmen nicht infrage, da diese aktuell nur für den leichten und mittleren Lieferverkehr geeignet sind. Dazu der immense finanzielle Aufwand der Umrüstung.

Jetzt muss es schnell gehen: 35 Prozent an Treibhausgas sollen neue Lkws einsparen - bis 2030 (c) Pixabay
Jetzt muss es schnell gehen: 35 Prozent an Treibhausgas sollen neue Lkws einsparen – bis 2030 (c) Pixabay

Dieselfahrverbote

Auch die zahlreichen Dieselfahrverbote zur Verbesserung der Luftqualität rufen Fragezeichen hervor. Denn wie die Kontrollen stattfinden sollen, ist trotz bereits erfolgter Einführung nach wie vor unklar. Zwar funktionieren Kontrollen bei Teilfahrverboten – wie in Hamburg. Ist jedoch eine ganze Stadt betroffen, in der vielleicht auch noch viele Pendler unterwegs sind, wird die Umsetzung diffizil.

Bei den Teilfahrverboten ergibt sich dagegen eine ganz andere Erschwernis: Die Emissionen werden nur punktuell verringert. Logisch, dass es dadurch dann in anderen Straßenabschnitten respektive Stadtbereichen, auf die ausgewichen wird, zu erhöhten Werten kommt.

Und jetzt mischt sich auch noch ein medienaffiner Professor in die Debatte ein … Mit der Unterstützung von über 100 Lungenärzten zweifelt Prof. Dieter Köhler an der Gesundheitsgefahr von Stickstoffdioxid (NO2) im Allgemeinen. Er fordert nun eine Überprüfung des Grenzwertes. Dieser liegt aktuell bei 40 Mikrogramm NO2 pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel. Ein Wert, der für andere Wissenschaftler wiederum schon zu großzügig ist. Aber immerhin wird jetzt miteinander gesprochen, Pro und Kontra abgewogen, als einfach nur irgendwas zu beschließen.

Lenk- und Ruhezeiten

Die Lenk- und Ruhezeitenpläne des Weiteren kommen vor allem bei den Personen schlecht an, deren Arbeitsbedingungen man hiermit eigentlich verbessern möchte: beim Fahrpersonal. Die wissen schließlich, dass für das ebenfalls von der EU-Kommission formulierte Ziel, dass die wöchentliche Ruhezeit nicht mehr im Fahrzeug verbracht werden darf, nicht mal ansatzweise genügend Unterkünfte mit geeigneten Parkplätzen existieren. Es wird schon gespaßt: Dann eben ein Zelt auf dem Lkw …

Marktanteilerhöhung der Güterbahn

Und über die vagen Pläne europäischer Güterbahnen, den eigenen Marktanteil von 18 auf 30 Prozent bis 2030 fast zu verdoppeln, haben wir ja erst kürzlich berichtet. Das sind leider eher Wünsche als Pläne. Ein schlüssiges Finanzierungskonzept für eine Erhöhung des Marktanteils der Schiene fehlt hier vollständig.

Brexit

Schließlich der Brexit. Chaos pur. Aktuellstes Beispiel: Erst vergangene Woche gab es Verhandlungen im britischen Parlament über den Modus Operandi. Geregelter oder ungeregelter Brexit? Mit dem Ergebnis, dass man gegen ein No-Deal-Szenario stimmte und sich für Nachverhandlungen mit der EU über die irische Grenzfrage entschied. So der große Plan. Problem nur: Die Abstimmungen waren komplett sinnlos, da die EU längst verdeutlicht hatte, keine Änderungen am Brexit-Vertrag zu akzeptieren. Entsprechend schnell kam das Veto – innerhalb weniger Minuten.

Alles eine Definitionsfrage

Man mag hierüber jetzt den Kopf schütteln, aber vielleicht ist das alles auch nur eine Definitionsfrage. Und ein Annahmefehler, bei einem Plan stets mehr als einen Wunsch zu erwarten. Ein Blick in den Duden verrät: Ein „Plan“ kann sowohl die „Vorstellung von der Art und Weise, in der ein bestimmtes Ziel verfolgt, ein bestimmtes Vorhaben verwirklicht werden soll“ sein, aber eben auch nur eine „Absicht“ beziehungsweise ein „Vorhaben“.

Falls Sie also das nächste Mal auf Ihre persönlichen Zukunftspläne angesprochen werden, sagen Sie doch einfach ganz selbstbewusst: „In den kommenden Wochen Multimilliardär werden.“ Wie das passieren soll, spielt doch keine Rolle – das ist halt der Plan, nicht mehr und nicht weniger.

Wir von der HDS International Group verfolgen mit Spannung alle Trends und Entwicklungen in der Logistik. Wie Sie Ihre Transporte – im Gegensatz zu den hier vorgestellten Plänen – klar und optimal planen und dabei Logistikosten einsparen können, zeigen wir Ihnen von der HDS gern auf.

Über uns

Die HDS International Group verbessert seit über 14 Jahren die logistischen Prozesse ihrer Kunden, senkt Transportkosten und Emissionen. Über 1.000 Projekte haben wir erfolgreich begleitet. Wir verhandeln jährlich mehr als eine Milliarde Euro Frachtaufkommen und sind in den Bereichen der Rechnungsprüfung und Transparenzschaffung Marktführer in Europa. Über 100 mehrsprachige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit langjähriger logistischer Expertise bilden unser Kapital.

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